Geschichte des Merscheider Marktes (Kurzfassung)
Der Ort Merscheid liegt mitten im Hunsrück, einer schon immer durch die Landwirtschaft geprägten Gegend. Bereits im Jahre 1723 wurden dem Ort Merscheid die Marktrechte verliehen, was ihn dazu berechtigte, einen jährlichen „Kram- und Viehmarkt“ am zweiten Septemberwochenende zu veranstalten.
Bis zum 2. Weltkrieg erfüllte er seine Bestimmung und bot den Landwirten der näheren und weiteren Umgebung die Möglichkeit des Viehhandels und der Deckung des Bedarfes an Gebrauchsgegenständen. Durch den Krieg und den Umstand, dass kaum noch etwas zu handeln vorhanden war, wurde es ruhig um den Merscheider Markt. Nach Beendigung des Krieges verlor der Merscheider Markt seine Bedeutung als Großviehmarkt durch die Einrichtung von Wochenauktionen, wie z. B. in Birkenfeld.
Der Merscheider Markt wandelte sich in einen Kleintiermarkt auch „Pollenmarkt“ (Pollen sind junge Hühner) genannt und bestand in dieser Form bis 1965 fort. In den Folgejahren wurde er lediglich als Zeltfest weiterbegangen.
1984 wurde mit Hilfe der Gemeinde Morbach versucht, den Tierhandel wieder aufblühen zu lassen, indem eine Tierschau und Tierprämierung für Großvieh veranstaltet wurde. Diese Veranstaltung lockte im ersten Jahr wetterbedingt nur mäßig Besucher an, hatte dafür aber im folgenden Jahr einen um so durchschlagenderen Erfolg. Seither findet jährlich wieder eine Tierschau statt.
Seit dem Jahr 1989 hat der Merscheider Markt ebenfalls noch zwei Attraktionen hinzugewonnen. Hierzu zählen zweifelsohne die jährlichen Reiterspiele, bei denen es einen Hindernisparkur zu überwinden gilt, sowie die alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerbe im Leistungspflügen der Junglandwirte im Landkreis Bernkastel – Wittlich. Die Pflügewettbewerbe werden von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Tier ausgerichtet.
Im Jahr 1996 übernahm die Vereinsgemeinschaft Merscheider Markt, bestehend aus dem Musikverein Heinzerath-Merscheid und dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Merscheid die alleinige Ausrichtung des Merscheider Marktes und die Gemeinde zog sich ganz als Veranstalter zurück.